In einer handvoll Erde leben mehr Lebewesen und Organismen, als es weltweit Menschen gibt
Der Boden ist ein sensibler Organismus, der empfindlich auf rabiate Eingriffe reagiert. Was wir haben wollen ist ein fruchtbarer, lebendiger Boden. Das geht nur mit entsprechender Pflege und ausreichend Futter für die Bodenlebewesen. Verhungern sie, droht der Verlust der Bodenfruchtbarkeit. Kleine, kranke Pflanzen und geschmacklose Früchte sind die Folge .
Wind und Wasser tragen den fruchtbaren Humus fort, wodurch er versalzt, versauert und auslaugt. Platzregen wäscht die Humusschicht aus, weshalb der Boden immer bedeckt sein sollte. Das können wir durch Mulchen, d.h. Bedecken des Bodens mit halbreifem Kompost oder dünn mit Rasenschnitt erreichen. Wir kennen dies vom Stroh an Erdbeeren (im Englischen „Strawberry“ = Strohbeere), aber auch Himbeeren haben gerne einen bedeckten Boden. Doch unter dem Mulch verstecken sich auch gerne die Schnecken…. das ist nochmal ein eigenes Thema.
Wichtig ist es, den Boden locker zu halten, was die meisten Kulturen zu schätzen wissen. Ein Indikator für verdichteten Boden ist die Quecke. Der Boden sollte auch regelmäßig gehackt werden, was die Fähigkeit zur Wasserspeicherung erhöht. Durch falsches Giessen mit einem dicken Strahl statt einer feinen Brause tragen wir mit zur Bodenverdichtung bei. Besser seltener und dafür ausgiebig giessen, was die Ausbildung des Wurzelsystems fördert.
Einseitige Fruchtfolgen laugen den Boden aus. Es gibt keinen Pflanzplan, den man jedes Jahr wieder verwenden kann. Man kann den Plan aber so gestalten, dass man den Anbau rotieren lässt. Wirklich standortfest sind nur Stangenbohnen und bedingt auch Tomaten.
Physiologisch sauer wirkende Düngemittel wie Harnstoff, Ammoniumsulfat oder Bor-Ammonsalpeter entziehen dem Boden Kalk. Viele Böden sind durch jahrelange Anwendung von Mineraldüngern mit Phosphor vollgestopft. Übermäßiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger bringen erst Rekordernte, führen aber langfristig zum Verlust der Bodenfruchtbarkeit.Im Biogarten wird nur Kompost zu Bodenverbesserung und Düngung genutzt, unterstützt von Pflanzenjauchen – insbesondere Brennnessel und Beinwell.
Wenn wir durch die Zufuhr von Kompost, dichter Mischbepflanzung und Gründüngung für das Überleben der kleinen Helfer im Boden sorgen, erzielen wir positive Effekte auf die Nährstoffbilanzen, erhöhen die Wasserspeicherkapazität und stärken die Mikroflora und -fauna.